Die Saison 17/18 ist für die männliche B Jugend der SGW Geschichte. Zeit die vergangene Runde Revue passieren zu lassen.
Da die Kreisliga A in dieser Runde lediglich aus fünf Teams bestand, wurde eine Dreierrunde angesetzt. Das bedeutet, dass alle Mannschaften dreimal gegeneinander antreten durften, um genügend Spiele bestreiten zu können.
Die Ausgangslage vor Saisonstart war nicht die beste. In der vorangegangenen Sommerrunde setzte es einige deutliche Niederlagen, die sich letztlich auch in einer schlechten Trainingsbeteiligung und -motivation niederschlugen, und wenig Anlass boten, sich auf die Runde zu freuen.
Entsprechend groß war dann die Überraschung, als im ersten Saisonspiel die Mannschaft aus Affalterbach auswärts mit 24:22 besiegt werden konnte. Der Sieg im Auftaktspiel war aber auch unabhängig von den 2 Punkten enorm wichtig, denn er weckte eine regelrechte Aufbruchsstimmung in den Köpfen der Mannschaft. Der Glaube an die eigene Stärke war endlich zurück.
In der Folge konnte endlich wieder konzentriert und mit einer guten Beteiligung trainiert werden und endlich wurde der Spruch „so wie man trainiert spielt man auch“ mehr als eine reine Floskel.
Denn schon im nächsten Spiel war eine klare Leistungssteigerung zu erkennen. Im ersten Heimspiel, aufgrund des speziellen Modus der Liga wieder gegen Affalterbach, konnte man mit einer super Leistung 31:11 gewinnen. Die Gäste wurden dabei über die komplette Spielzeit dominiert. Grund dafür war die kompakte Deckungsvariante, die kaum gute Abschlüsse der Affalterbacher zuließ, in Kombination mit Timo auf der vorgezogenen Mitte Position, der durch geschicktes Stellungsspiel ein ums andere mal leichte Ballgewinne erzwingen konnte.
Diese Abwehrformation wurde weiterverfolgt und intensiv trainiert und so konnten auch die nächsten beiden Spiele, gegen Aldingen (28:12) und gegen Wiernsheim (27:14), auf Basis einer stabilen Abwehr deutlich gewonnen werden.
Nach vier Spielen standen wir also, für uns Trainer absolut unerwartet, ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz, den wir uns mit den ebenfalls noch ungeschlagenen Jungs der HSG Neckar FBH teilten. Das nächste Spiel gegen Neckar war also für beide Mannschaften absolut richtungsweisend.
Dem fiesen Kniff von Neckar, das Auswärtsspiel schon um halb zehn anzusetzen, wohl in dem Glauben wir würden um diese Zeit noch im Tiefschlaf liegen, setzten wir eine Maßnahme entgegen, die bei den Jungs auf wenig Gegenliebe stieß. Wir bestellten die Mannschaft eine Dreiviertelstunde eher als nötig zum Treffpunkt ein, um in Freiberg noch vor dem Spiel einen kleinen Spaziergang machen zu können. Der Plan ging auf. Während unsere Jungs vom Fleck weg hellwach aufspielten, war dem technisch sehr reifen Gegner aus Freiberg in den ersten Minuten die ungewohnt frühe Uhrzeit deutlich anzumerken. Diesen Startvorteil konnten die Jungs in einen 9:1 Vorsprung ummünzen, den Freiberg nicht mehr aufholen konnten. So gewannen die Jungs das erste von drei Top Spielen der Saison verdient mit 27:20.
Auch in den verbleibenden Spielen des Jahres 2017 gaben wir uns keine Blöße. Affalterbach (21:18) und Aldingen (35:15) wurden besiegt und so rutschten wir ungeschlagen ins neue Jahr.
Nach längerer Pause starteten wir daheim gegen Wiernsheim ins neue Handballjahr. Obwohl das Spiel 26:25 gewonnen hatte, gab die Abwehrleistung Grund zu Sorge. Es schien bisweilen so als hätten wir unsere Bissigkeit und Zweikampfstärke irgendwo zwischen Weihnachten und Neujahr vergessen. Lediglich die gute Offensivleistung rettete uns in diesem Spiel unsere Serie.
Auch im Spiel gegen den Tabellenletzten aus Aldingen konnte unsere Abwehr nicht wie noch in der Hinrunde gewohnt überzeugen. Das 31:20 war dennoch ein starkes Ergebnis, das wir besonders Tom im Tor zu verdanken hatten, der wie schon über die gesamte Saison eine starke Entwicklung gemacht hat und zu einem klasse Rückhalt gereift ist.
Der Tabellensituation geschuldet war das nächste Heimspiel gegen den Zweiten aus Freiberg schon ein Matchball Spiel für uns um die Meisterschaft.
Das es in einem, lange Zeit umkämpften Spiel letztlich nicht reichte den Sack im Meisterschaftsrennen schon frühzeitig zuzumachen, lag an einer abermals nicht ausreichend zupackenden Abwehr. Besonders in der Schlussphase konnte unsere Offensive dieses Defizit nicht mehr ausgleichen, nachdem es bis zum 23:23 in der 40. Minute ein Spiel auf Augenhöhe war. So ging dieses Spiel mit 28:34 an die Mannschaft aus Freiberg.
Als Reaktion versuchten wir die nächsten Wochen im Training wieder an unserer alten Defensivstärke zu arbeiten, um für das entscheidende Spiel gegen Freiberg besser gerüstet zu sein.
Doch bevor es zum absoluten Showdown kommen konnte musste noch das Spiel gegen Wiernsheim gespielt werden. Dieses war für uns vom Ergebnis her komplett irrelevant, dennoch wollten wir uns dort mit einer guten Leistung die Sicherheit für das letzte Saisonspiel holen. Dies gelang. Die Abwehr stand wieder besser und so wurde Wiernsheim verdient mit 27:20 geschlagen.
Die Rahmenbedingungen für das entscheidende Spiel konnten spannender nicht sein. Gewinnen wir, sind wir Meister. Gewinnt Freiberg, ist Freiberg Meister.
Dieser Druck war den Jungs deutlich anzumerken. Das Spiel begann viel zu nervös und schnell drohten wir den Anschluss zu verlieren. Erst nach gut zehn Minuten besannen sich die Jungs auf Ihre Stärken und spielten sich, beflügelt durch einige gelungene Aktionen und die grandiose Stimmung in der Halle (Danke an alle Zuschauer in der Halle, besonders die Gebrüder Pollak mit ihren Trommeln), in einen regelrechten Rausch. Durch kompakte Abwehrarbeit, angeführt von unseren Spielern im Mittelblock Tim und Luca, gelang Freiberg in dieser Phase kein einziger leichter Abschluss mehr. Aus einem fünf Tore Rückstand wurde so eine 15:12 Halbzeitführung.
Doch anstatt nach der Pause genau da weiter zu machen, wo wir vor der Pause aufgehört hatten, war die alte Nervosität zurück. Lediglich zwei eigene Treffer in den ersten 15 Minuten nach der Pause waren viel zu wenig und reichten Freiberg das Spiel entscheidend zu drehen. 12 Tore unseres Newcomers Marvin waren an diesem Tag leider nicht genug. Zwar kämpften wir uns noch einmal auf drei Tore heran, das letzte Aufbäumen kam jedoch leider zu spät. Am Ende steht es 22:25 für die HSG Neckar FBH die sich damit, trotz Punktgleichheit und eines schlechteren Torverhältnisses, aufgrund des direkten Vergleichs gegen unser Team im Meisterrennen durchsetzen konnten.
Es fehlten also letztlich nur Nuancen um die tolle Saison zu krönen. Es ist zwar enorm schade, dass die Jungs sich für ihre tollen Leistungen nicht belohnen konnten. Dennoch sind wir Trainer enorm stolz auf die Entwicklung der Jungs und hoffen, dass sich die Motivation und der entstandene Teamgeist in die kommende Saison, in der wir in der A Jugend antreten, halten werden.
Macht weiter so Jungs!
Eure Trainer Sven, Jussi und Michi