Weissachs Handballerinnen feiern sensationellen Aufstieg in die Landesliga

3. Juni 2025

Die Frauenmannschaft der SG Weissach sorgt für Aufsehen: Nach einem 25:25 im Relegationshinspiel bei der TS Durlach gelang im Rückspiel vor heimischer Kulisse ein fulminanter 42:29-Erfolg. Damit steigt das Team in die Landesliga auf – der größte Erfolg in der Geschichte des Vereins.

Noch zu Beginn der Saison schien ein solcher Triumph kaum denkbar. Die Mannschaft war nach dem Abstieg aus der Bezirksliga erst kürzlich wieder aufgestiegen – als Zweiter hinter dem HC Metter-Enz in die neu benannte Bezirksoberliga. Trainerwechsel während der Vorbereitung und Unsicherheiten machten die Saisonvorbereitung alles andere als einfach. Erst nach einer kurzfristigen Trennung von Neu-Coach Steffen Kurz übernahm mit Co-Trainer Fabrice Weirich aus den eigenen Reihen das Ruder – ein Glücksfall, wie sich herausstellen sollte.

„Unser Ziel war ursprünglich nur der Klassenerhalt“, gesteht Weirich. Dass nun erstmals überhaupt ein Weissacher Frauenteam auf Verbandsebene spielt, sei „ein Stück Handballgeschichte im Täle“.

Die Saison begann durchwachsen, doch zur Winterpause hatte die SGW ein positives Punktekonto (10:8). In der Rückrunde steigerte sich das Team deutlich: Sieben Siege, darunter ein überzeugendes 25:18 gegen den späteren Vizemeister HB Ludwigsburg II, und nur zwei Niederlagen bedeuteten am Ende Platz vier – mit komfortablem Vorsprung auf die Konkurrenz.

Die Relegation gegen den Sechsten der badischen Landesliga Alb-Enz-Saal wurde durch die Umstrukturierung der Ligen infolge der Fusion der Handballverbände in Baden-Württemberg möglich. Weissach nutzte die Chance eindrucksvoll. Nach dem Remis in Durlach schöpfte das Team Hoffnung – doch das deutliche 42:29 im Rückspiel übertraf alle Erwartungen. Über 250 Zuschauer verwandelten die Halle in ein blau-weißes Tollhaus. „Das war Wahnsinn“, schwärmt Weirich. Ab dem 8:8 nach 15 Minuten übernahm Weissach das Kommando und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Entscheidend war auch, dass Durlach mit nur acht Feldspielerinnen anreiste.

Einer der Schlüssel zum Erfolg: der starke Teamgeist. „Gerade in den entscheidenden Wochen ist der Zusammenhalt noch enger geworden“, sagt Weirich. Hinzu kam die Rückkehr von Toptorjägerin Maren Haberl, die nach einem Gastspiel beim Regionalligisten SV Hohenacker-Neustadt zur Rückrunde wieder dabei war – und im entscheidenden Rückspiel mit 17 Treffern überragte.

Nun wartet auf die Spielerinnen – darunter Leistungsträgerinnen wie Sophie Knodel, Alisa Kraft (ehemals HSG Sulzbach/Murrhardt) und die junge Maren Urbild – eine neue sportliche Herausforderung. Weirich rechnet damit, dass das Team in weiten Teilen zusammenbleibt. Nur Torhüterin Tanja Weller wird künftig kürzertreten. „Wir wollen die Landesliga halten“, so der Coach – auch wenn durch die Ligareform noch unklar sei, wie stark die Konkurrenz tatsächlich sein wird. Doch mit Startschwierigkeiten kennt sich die SGW ja mittlerweile bestens aus.