Erneut ein intensives Handballspiel, erneut ein Unentschieden: Wie bereits im Hinspiel trennen sich die SG Weissach im Tal und die HABO Bottwar 3 auch im Rückspiel mit 27:27 (12:14) – und wieder bleibt das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre.
Erste Halbzeit: Schwache Wurfausbeute verhindert Führung
Von Beginn an entwickelte sich in der Bottwartalhalle ein kampfbetontes Spiel zweier Teams, die sich nichts schenkten. Die SGW-Männer kamen ordentlich in die Partie, zeigten eine stabile Abwehr und arbeiteten sich regelmäßig gute Chancen heraus – allein der letzte Punch fehlte. Mehrfach scheiterte man freistehend am Torhüter der Gastgeber oder setzte Würfe ans Gehäuse. Die HABO zeigte sich da einen Tick effizienter und nutzte kleinere Unachtsamkeiten in der SGW-Abwehr gnadenlos aus.
So lief der Tälesexpress trotz ordentlicher Leistung lange einem Rückstand hinterher. Immer wenn der Anschluss gelang, konterte Bottwar – mit 12:14 ging es schließlich in die Kabine.
Zweite Halbzeit: Der Tälesexpress nimmt Fahrt auf
Nach dem Seitenwechsel kam Weissach mit neuem Schwung aufs Feld – und legte los wie die Feuerwehr. Vor allem gegen das offensive 7:6 der Gastgeber zeigte sich die SGW clever: Zwei abgefangene Bälle landeten direkt im verwaisten HABO-Tor, was dem Tälesteam die Führung ermöglichte. Die Abwehr stand nun kompakter, die Torhüter zeigten wichtige Paraden und vorne wurde mit mehr Konsequenz abgeschlossen. Zudem war der Pfosten in dieser Phase unser Freund, und viele Bälle fanden mit Aluminium Kontakt noch den Weg hinter die Linie.
Immer wieder sah es kurz so aus, als könnte sich die SGW entscheidend absetzen. Doch zwei schnelle Ballverluste und eine Zeitstrafe beim Stand von 18:22 brachten Bottwar wieder in die Partie – es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, getragen von der überragenden Stimmung in der Halle, maßgeblich mitverantwortet durch die lautstarken Weissacher Fans.
Schlussphase: Nervendrama ohne Happy End
Die letzten zehn Minuten glichen einem Abnutzungskampf. Beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe, die Intensität war spürbar. Doch während HABO sich immer wieder mit Einzelaktionen durchsetzen konnte, war bei der SGW in der Offensive der Faden verloren gegangen. Ab der 52. Minute, dem Tor zum 24:27, gelang kein Treffer mehr.
Umso bitterer dann die Schlussphase: 30 Sekunden vor Ende erhielt Bottwar einen aus Weissacher Sicht umstrittenen Siebenmeter zugesprochen – Ausgleich. Die SGW nahm ihre letzte Auszeit, wollte den Sieg erzwingen. Doch der finale Wurf fand nicht den Weg ins Netz – es blieb beim 27:27.
Trotzdem: Die Moral stimmte, der Fight wurde angenommen, und mit ein wenig mehr Spielglück wären sogar beide Punkte drin gewesen.
Ausblick: Saisonabschluss mit besonderer Note
Am Samstag, den 03. Mai, steht das letzte Saisonspiel gegen die HSG Strohgäu in der heimischen Sporthalle am Bildungszentrum an (Anwurf: 18 Uhr). Mit einem Sieg könnte die SGW bei günstiger Konstellation sogar noch Platz vier der Bezirksliga erreichen.
Die Mannschaft freut sich über zahlreiche Zuschauer und lautstarke Unterstützung – nochmal alles geben für die Punkte. (mw)
Für die SGW am Ball:
Kevin Gold, Marco Pfauser, David Hamann, Fynn Wolke (8), Sven Ilse (5), Maximilian Voigt (5), Joscha Siegel (4), Melvin Dierolf (1), Lukas Krautter (1), Philipp Maximilian Kroll (1), Tim Schneider (1), Matthias Wertenauer (1), Marc Pfitzenmaier, Julius Watzek